Unter der Überschrift Viel Spaß beim Divertissementchen im Opernhaus – Zündende Musik schreibt Redakteur Wilhelm Unger im Kölner Stadt-Anzeiger am 28. Januar 1970: „Offenbachs 150. Geburtstag ist zwar schon vorüber, aber es its nie zu spät, unseren ‚Köbes‘ (so nannte Jacques sich ja selbst, wenn er von seiner Wahlheimat Paris Verwandten und Freunden nach Kölle schrieb) am Offenbach-platz – im Opernhaus – zu feiern. Wer wäre mehr dazu privilegiert als die Cäcilia Wolkenburg, war er doch Ehrenitglied des Kölner Männer-Gesang-Vereins, und hatte er doch sein Abschiedskonzert mit Unterstützung dieser sangesfreudigen Kölner Bürger gegeben. Das Buch von Klaus Rohr, ‚Köbes de Cologne‘ (‚En Jacques-Offenbach-Storri‘) gibt ein glaubhaftes Porträt des Komponisten und ein farbenprächtiges Bild von Cölle anno dazumal. Die ‚Storri‘ von der zuerst ausgepfiffenen Aufführung von ‚Orpheus in der Unterwelt‘ im ehemaligen Stollweckschen Vaudeville-Theater in der Schildergasse ist gut gewählt, aber ich hab‘ mich sehr über den spontanen Applaus gewundert, als der Bonbonkocher Fröhlich sagte: ‚Et jit doch fiese Kölsche!‘ Jeder Beifallspender muß dabei an irgend jemand gedacht haben… Der Clou dieses Divertissementchens liegt jedesmal in der Partitur. Wie Christoph Klöver diesmal in Ouvertüren, Arien, Duetten und Chören Offenbachs Musik mit Mozart, Schubert, Wagner, Film- und Salonmusik und natürlich auch Karnevalsschlagern mixt, das ist für den, der die Melodien heraushört und Sinn für Parodien hat, ein echter Ohrenschmaus. […] Wenn Köbes mit dem Müllemer Bötche ‚Cäcilia‘ angedampft kommt, dann geht einem das Herz auf. […] Na, und dann das Ballett! So etwas wie die Rheintöchter (im griechischen Stil zur ‚Schönen Helena‘ mit Siegfried und Vater Rhein). Wenn sie mit ‚Das ist die Liebe der Matrosen‘ hinaussegeln, dann ist das Dacapo natürlich fällig. […] Dem berühmten Köbes hätte das ebenso’n Spaß gemacht wie dem beifallsfreudigen Premierenpublikum.“

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