Klaus Rohr und Philipp Uerz schrieben insgesamt 14 Divertissementchen für den KMGV. „Dr Zeppelin kütt“, uraufgeführt im Jahr 1961, wurde zehn Jahre später erneut auf die Bühne gebracht.

Der Kölner Stadtanzeiger schreibt am 9. Februar 1971 unter der Schlagzeile Bombenerfolg der Cäcilia Wolkenburg in der Oper: „Einen günstigeren Zeitpunkt hätte man für die Premiere nicht finden können. […] Allerdings handelt es sich hier nicht um Shepard und Mitchell, sondern um Peter Flöckmann und Malermeister Mülheim. Dass sie nicht von Houston, sondern vom Dach des Kölenr Dom-Hotels aus auf dem Mond landeten, daran ist allein der Schabau schuld. Während der Flöckmann am 5. August 1909 auf jeneem Dach nach dem Eintreffen des Zeppelin Ausschau halten soll, genehmigt er sich einen Steinhäger nach dem anderen. Und sagt: ‚Man möd fliege künne.‘ Das hat er davon: er schläft, vom Schabau überwähltigt, ein und im Traum wachsen ihm Flügel. Und ist bald der erste Mann auf dem Mond. Hier siehr er schon 1909!) die uns nun bekannten Felsen und Krater, untersucht den Boden nach Mondstaub (verheimlicht uns, dass er nur Bühnenstaub findet) und lernt – urkomisch – Känguruh-Schritte machen. Bald bekommt er Gesellschaft, zum Beispiel den von seiner Braut verlassenen Malermeister Mülheim. Statt 50 Kilo Mond einzusammeln, suchen sie nach einer Wirtschaft. Als sie keine finden, fangen sie an zu kriechen und singen: ‚Ich möch zo Foß nach Kölle gon.‘ Natürlich entfalten sie vorher eine Flagge mit den Farben der Stadt Köln und lassen das Transparent ‚Demnächst hier Kölsch‘ zurück. Übrigens erstrahlt die Erde – vom Mond aus gesehen – in vollem Glanz. Was ist auf der Erde zu sehen? Natürlich nur der Kölner Dom. Soviel Lokalpatriotismus rührt jedes kölsche Herz. Im übrigen erzählt das Divertissementchen dieselben Geschichten aus um die historische Ankunft des Zeppelins, um die Werbung hochgestellter Bürger um die reiche Witwe Minna Müller und von der Liaison zwischen dem Grafen Horst-Heinz Zitta Delle mit dem Stubenmädchen Anna-Maria vom Dom-Hotel, wie im Spillche, das schon 1961, allerdings ohne ’noch ens‘ über die Bühne ging.“

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